7. Das hermetische Gesetz des Geschlechts

Geschlecht ist in allem

Alles trägt sein männliches (Yang) und sein weibliches (Yin) Prinzip in sich Geschlecht offenbart sich auf allen Ebenen

Durch das Gesetz des Geschlechts wird klar dargelegt, dass alles im Universum sowohl männliche als auch weibliche Energie in sich trägt. Diese beiden Aspekte bilden eine heilige Einheit und sind nicht gegensätzlich zu sehen. Es geht um die Harmonie von Yin und Yang, die allem Leben innewohnt.

Wenn ich von männlichen und weiblichen Energien spreche, meine ich damit nicht das physische Geschlecht von Mann und Frau. Es geht vielmehr um die archetypischen Eigenschaften und Verhaltensweise von männlich und weiblich.

Die männliche Energie ist eine sich ausdehnende, gebende, kraftvoll-starke Energie. Sie steht für Eigenschaften wie Aktion, Eroberung, Zielstrebigkeit, Beharrlichkeit, Leistung, Disziplin, Standfestigkeit, Logik und Verstand. Sie erschafft, macht, analysiert, organisiert, kontrolliert, ist fokussiert, kämpft für ihre Ziele (und ihre Lieben), konzentriert sich nur auf diese Sache und ist am Ende siegreich. Wenn wir uns die Helden in Sagen und Kinofilmen anschauen, verkörpern diese stets den Archetypen der männlichen Energie.

Die weibliche Energie ist eine empfangende, weiche und gefühlvolle Energie. Sie ist zyklisch, immer in Bewegung und flexibel. Damit ist die weibliche Energie viel weniger vorhersehbar als die männliche Energie. Das erklärt, warum Männer die Frauen immer als Mysterium wahrnehmen. Die weibliche Energie ist intuitiv, kreativ, vertrauend, fürsorglich, ruhend, harmonisch und ausbalancierend, umarmend und warmherzig. Wer allerdings glaubt, dass das eine schwache Energie ist, täuscht sich gewaltig. Man denke nur an den Beschützerinstinkt einer Mutter. Diese Energie, wenn sie in Balance gelebt wird, lässt es ebenso wie die männliche Energie nicht an Stärke fehlen.

Wir alle tragen Eigenschaften beider Energien in uns. Es ist nur die Frage, welche von beiden bei uns überwiegt und welche ggf. unterdrückt wird. Beide „Geschlechter“ sind gleich wertvoll. Es geht darum, wie wir mit ihnen umgehen. Sind sie in dir in Harmonie und Balance, wirst du dich in deinem Potenzial vollkommen entfalten können und dich „pudelwohl fühlen in deiner Haut“.  

Was bedeutet das für dich im Alltag?

Beobachte dich einmal, welcher Archetyp bei dir überwiegt. Bist du gut ausbalanciert oder gibt es vielleicht sogar archetypische Eigenschaften, die du ablehnst? Wenn ja, frage dich warum das so ist. Wenn kein richtiges Gleichgewicht herrscht und eine der beiden Energien die Oberhand gewinnt, äußert sich das ggf. so:

Zu viel männliche Energie kann dazu führen, dass du dich selbst unter Druck setzt und nie zur Ruhe kommst. Du siehst dich im ständigen Konkurrenzkampf und unterliegst dem inneren Zwang, stets sieg- und erfolgreich zu sein. Du musst einfach immer die Oberhand gewinnen und Recht haben. Machen… machen… machen ist dein Motto. Der Burnout steht praktisch jeden Tag vor der Tür.

Zu viel weibliche Energie kann dazu führen, dass du immer unentschlossen und ängstlich bist. Du verzettelst dich vielleicht dauernd und kannst den Fokus nicht halten, bist chaotisch und unorganisiert. Oder du kommst erst gar nicht in die Aktion, um deine Ziele zu verfolgen. Vielleicht bist du auch weinerlich und sehr verletzlich.

Was also kannst du tun, wenn du in der Vergangenheit zu viel männliche oder zu viel weibliche Energien kultiviert hast?

Zunächst einmal ist die bloße Erkenntnis ein riesengroßer Schritt - gratuliere!

Sei stolz auf dich und übe weiterhin Achtsamkeit. Beobachte und erkenne dich selbst, ohne dich zu verurteilen.  

Wenn du mehr männliche Energie in dir entwickeln möchtest, könntest du z. B. eine aktive Sportart beginnen, du könntest mehr Struktur in deinem Leben schaffen und dich ermutigen, dich immer mehr aus deiner Komfortzone herauszuwagen. Du könntest aktiv die Führung in Gruppen übernehmen oder dein analytisches Denkvermögen trainieren. Du könntest mutig deine Meinung vertreten, auch wenn das in deinen Augen „Kampf“ bedeutet.

Wenn du mehr weibliche Energie in dir kultivieren möchtest, könntest du dich zuerst einmal mehr um dich selbst kümmern. Wellness, Yoga, Meditation, Entspannung, Tanzen sind hier z. B. hilfreich. Überlege einmal… was würde dir Freude und vor allem Entspannung bringen? Wichtig dabei ist, dass der Verstand Pause hat! Du könntest dir ein kreatives Hobby aussuchen, wie z. B. Malen, Schreiben, Kochen oder etwas anderes Kreatives mit deinen Händen erschaffen. Du könntest viel in die Natur gehen und z. B. lange Spaziergänge unternehmen (bitte bloß nicht verwechseln mit Joggen oder irgendeinem anderen Leistungssport im Freien). Du könntest deine Intuition trainieren und erst einmal wieder erlernen, deinen Körper zu spüren. Das Fühlen fällt der männlichen Energie sehr schwer.

Integriere sowohl die männlichen als auch weiblichen Energien in dir und finde so ein Gleichgewicht zwischen Gefühl, Intuition, Logik, Handeln und dem Erreichen deiner Ziele. Dann hast du einen riesigen Meilenstein in deiner persönlichen Entwicklung mit Bravour gemeistert.

Gerne lade ich dich ein, dich von meinen Geschichten inspirieren und zum Nachdenken anregen zu lassen.

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